Der Schwarzmarkt im Nachkriegs-München

Gut recherchierter Nachkriegsroman mit viel Liebe und Herz

Teresa Simon gehört zu meinen LieblingsautorInnen. Bisher hat mich jedes Buch von ihr überzeugt. Sie schreibt mit Herz und appeliert an uns, die Greuel des Krieges nie wieder zuzulassen.

Ihr neuester Roman „Glückskinder“ handelt von sieben jungen Leuten, die zum Ende des Krieges und im Nachkriegsdeutschland in München ihr Glück suchen und letztlich auch finden.

Die Protagonisten erwachen in der Geschichte zum Leben. So manch eine/r von uns kann sich sogar in sie hineinversetzten, da sie diese Zeit selbst erlebt haben. Die einzelnen Handlungsstränge sind flüssig mit einander verwoben und die Informationen über das Leben und den Schwarzmarkt in München haben mich sehr fasziniert.

Glückskinder
Teresa Simon
Foto: Heyne-Verlag

Dieses Buch ist jedoch in einem viel milderen Ton geschrieben als die anderen Bücher von Teresa Simon. Es ist leichter zu lesen und läßt nicht das Gefühl von Greueln zurück. Ja, die Autorin schreibt über KZs, Straflager, Zwangsprostitution und Gewaltmarsch. Doch in einem so sanften Ton, dass ich das Buch an einem Wochenende gelesen habe.

Und doch, gerade dieser ruhige Ton läßt mich schaudern. Denn wir erleben, wie Menschen diese Greuel als etwas alltägliches verdrängen bzw. nach dem Krieg so tun als ob nichts geschehen wäre, um wieder ein „normales“ Leben leben zu können.

Glückskinder
Teresa Simon
Heyne Verlag
Taschenbuch

Dies wirft für mich nochmal ein besonderes Licht auf unsere jetzige Zeit.
Wehret den Anfängen, denn später müssen wir uns eingestehen: wir alle haben es gewußt!

Die Wahlen stehen vor der Tür und jede und jeder sollte ganz bewußt sein Kreuzchen setzen – für ein Deutschland, dass alle Menschen wohlwollend und mit offenen Armen empfängt.

Deine
Margarete Rosen

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Eine kleine persönliche Anmerkung:
Ich stelle auf meinem Blog gerne Bücher, Arbeitsmaterialien, Personen zu verschiedenen Themen vor, weil ich überzeugt bin, dass das Buch / die Arbeitsmaterialien / die Arbeit einer Person gut ist. Oft ist ein Interview mit der/dem AutorIn dabei. Dies mache ich vollkommen unendgeltlich und erhalte auch sonst keinen Vorteil daraus, außer dem Vergnügen mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Da ich dieses Buch hier vorstelle, kennzeichne ich, auf Grund der für mich unklaren Rechtslage in Deutschland, diesen Beitrag als Werbung. Ich verdiene an diesem Beitrag keinen Cent, sondern gebe nur meiner Meinung Ausdruck.

12 Kommentare

  1. Es ist sehr wichtig das solche Bücher erscheinen um auf die Problematik hinzuweisen damit solche schlimmen Geschehnisse in der Zukunft nie wieder passieren !

    • Ja, Robert, ganz meine Meinung. Ich bin ganz bei dir. Diskriminierung und Abwertung von Menschen bis hin zu Krieg ist untragbar.

  2. Oh, ich habe gerade dazu deinen Beitrag „Nie wieder!“ https://margarete-rosen.de/nie-wieder/ entdeckt. Du zeigst mit deinem Finger auf die Dinge und benennst sie. Deine Rezis sind so gut, dass auf meiner Wunschliste jetzt gleich drei weitere Bücher stehen.

  3. Mit einer gesellschafts-politischen Botschaft habe ich nicht gerechnet. Gut gemacht. Auf deinem Blog werde ich jetzt öfter mal reinschauen.

  4. Hallo Margarete, und wieder hast du mich neugierig auf ein Buch gemacht. Danke.

  5. Ich habe schon die anderen Bücher von Teresa Simon gelesen und bin ganz deiner Meinung. Schöne Geschichten mit einer klaren Botschaft.
    Auch dieses Buch wandert auf meinen Lesestapel.

  6. Liebe Margarete!

    Ich danke Dir für das (Mit-)Teilen Deiner Gedanken, denen ich voll und ganz beipflichte.
    Es gilt nach wie vor dieses Vergessen der nationalsozialistischen Diktatur zu verhindern, damit deren Grausamkeiten gegen anders denkende, anders lebende Menschen nicht wieder geschehen – so wie es Theodor W. Adorno in seinem Vortrag „Erziehung nach Auschwitz“ beim Hessischen Rundfunk 1966 postulierte. Demokratie bedeutet Freiheit und muss aktiv bewahrt werden!

    Liebe Grüße aus der Lüneburger Heide,
    Evy

    • Ja, Evelyn, es ist mir auch wichtig, dass wir lernen laut gegen solche Äußerungen, Taten und letztlich diese schreckliche Diktatur aufzubegehren.

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