Wie fange ich einen Eishai?

Eine Geschichte über Freundschaft, Ausdauer und Mut

Als ich „Das Buch vom Meer“ von Morten A. Stroksnes zu lesen begann, wußte ich noch nicht, dass es indirekt in meine Themenreihe „Leben, Sterben und Tod“ paßt. Von der Vergänglichkeit erzählt der Autor in nordisch kühler Art. Tief werden wir von seiner Denkweise berührt.

Zwei Freunde beschließen auf die alte Weise einen Eishai zu fangen.

Der Eishai lebt in den Tiefen des Vestfjords. Er wird sieben bis acht Meter lang und zwölfhundert Kilo schwer. Er ist der größte Hai überhaupt und wird bis zu 200 Jahre alt. Das lange Leben eines Haies animierte den Autor Morten A. Stroksnes zu vielen Geschichten rund um Nordnorwegen, den Eishai und die Bewohner im und am Meer.

Morten A. Stroksnes, Foto: Randomhouse

Morten A. Stroksnes, Foto: Randomhouse

Eine Geschichte über das Meer, der Menschen, die dort wohnen, leben und sterben.
Das Buch hat mich überrascht. Denn laut Klappentext hatte ich mystische Geschichten und eine ein Jahr dauernde Odyssee durchs Nordmeer erwartet.
Lesen konnte ich dann eine Geschichte über die langandauernde und manchmal recht pragmatische Freundschaft zweier Männer, die von einer tiefsitzende Achtung und Respekt zeugt.
Stroksnes erzählt viel Wissenswertes aus Wissenschaft und Forschung, Altes und Neues über das Meer, seine Bewohner und Nutzer.
Einen Eishai zu fischen auf die alte traditionelle Weise bedarf Ausdauer, Mut und Erfahrung, genauso wie den Pragmatismus eine Niederlage als den Anfang eines neuen Versuches zu sehen.
Die Geschichten Nordnorwegens und des Nordmeeres werden aus verschiedenen Seiten beleuchtet. Fast nebenbei plaudert er über familiäre Zusammenhänge und Erlebnisse seines Freundes Hugo, der als Künstler das alte Fabrikanwesen seiner Familie wieder restauriert und als Künstlerort aufbauen möchte.
Wie pragmatisch Menschen, die am, mit und auf dem Meer leben, mit Leben und Tod umgehen und wie selbstverständlich die eigene Vergänglichkeit ist, wird in den einzelnen Episoden deutlich.
Auch spricht Stroksnes ganz unspektakulär über das Überfischen der Weltmeere, wobei ganze Arten ausgerottet werden, nur des Profits willen. Dabei setzt er das Leben der Fischer früher und heute gegenüber. In kleinen Geschichten erfahren wir, wie sie gelebt haben, wie sich die Zeiten änderten, vermeindlicher Wohlstand zu späterer Verarmung führte.

Das Buch vom Meer von Morten A. Stroksnes, Foto: Randomhouse

Das Buch vom Meer von Morten A. Stroksnes, Foto: Randomhouse

Das Buch hat mich so gefesselt, dass ich es an einem Wochenende ausgelesen habe.

Eine kleine, feine, stille und tief berührende Geschichte. Absolut lesenswert.

Das Buch vom Meer
oder Wie zwei Freunde im Schlauchboot ausziehen, um im Nordmeer einen Eishai zu fangen, und dafür ein ganzes Jahr brauchen
Morten A. Stroksnes
DVA Verlag
2016

So wie Stroksnes über den Wunsch einen Eishai auf alte Weise zu fangen erzählt, wird deutlich, dass Menschen, die einen Traum haben, diesen durch Ausdauer verwirklichen können. Es geht nicht um das Ergebnis, sondern um den, manchmal sehr langen, Weg dorthin. Sich optimale Bedingen schaffen, das Vorhandene nutzen und altes Wissen mit neuem verbinden um letztendlich seine Träume zu leben.

All diese Voraussetzungen sind auch wichtig um energetisch zu arbeiten. Sich weiter entwickeln zu können und Altes, fast Vergessenes mit neuen wissenschaftlichen Fakten zu unterlegen, so dass durch meine Hände Schmerzen abfließen können. Das ist mein persönlicher Traum, den ich tagtäglich lebe. Ich kann nicht erklären wie die Energie fließt, doch dass sie durch meine Hände fließt und was sie bewirkt, das sehe ich am Ergebnis.

Altes Wissen durch meinen Händen fließen lassen,
das ist mein gelebter Traum.

Konnte ich Sie mit meiner Buchbesprechung neugierig machen „Das Buch vom Meer“ zu lesen?
Ja? Das freut mit.
Nein? Warum nicht?

Ihre
Margarete Rosen

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2 Kommentare

  1. Und wieder husche ich mal schnell über Deinen Blog. Diese Buch wäre etwas für meinen Mann. Danke für die Rezi.
    Liebe Grüße Rita

  2. Pingback:Gastbeitrag: Zwei Männer im Schlauchboot auf der Jagd nach einem Eishai?

Kommentare sind geschlossen