Hinter dem Horizont ist Hoffnung

Seelische Unterstützung in Corona-Zeiten!

Wenn Menschen in der letzten Lebensphase sind und nur noch wenig Zeit bleibt, fragen sich Angehörige oft: Wie soll ich mich verhalten? Wie gehe ich mit Berührungsängsten um und wie mit meinen eigenen Verlustängsten? Darauf gibt es keine pauschalen Antworten. Petra Hillebrand hat in „Hinter dem Horizont“ ein kleines Trostbuch geschaffen, das durch einfühlsame Texte hilft, durch die Zeit des Abschiedes und der Trauer zu gehen.

Die Autorin Petra Hillebrand arbeitet in der Hospizbegleitung und hat jahrelange Erfahrung im Umgang mit Sterbenden und deren Familienangehörigen. Diese tiefgreifenden Erfahrungen hat sie in diesem kleinen Trostbuch zusammengefaßt.

Es sind kurze Geschichten und Impulstexte für Abschied, Trauer und Tod. Die kurzen Geschichten trösten und lassen auf einen weiteren guten Weg nach dem Verlust hoffen. Kleine Gedichte potenzieren die Kürze in der Wahrheit. Jedes Wort greift tief und so erschafft Petra Hillebrand mit 20 Worten ein ganzes Trost-Universum.

Hinter dem Horizont von Petra Hillebrand

DU FEHLST UNS

so vieles von dir
vermissen wir

bis auf die Liebe

denn sie
wird uns immer
mit dir verbinden.

aus: Hinter dem Horizont von Petra Hillebrand, Seite 55

Dieses Mal hat sie die Texte mit eigenen Zeichnungen untermalt, die die Botschaft der Worte sichtbar machen.

Mir gefallen die Geschichten, Gedichte und Zeichnungen sehr gut. Sie eignen sich nicht nur zum Trösten, Trauern und Abschiednehmen sondern auch Alltägliches neu zu überdenken und Veraltetes ziehen zu lassen.

Interview mit Petra Hillebrand

Liebe Petra,
wie angekündigt, kommen hier meine Fragen zu deinem neuen Buch.
Es hat etwas gedauert, Corona und meine eigene Gesundheit haben dich leider etwas warten lassen. Doch jetzt ist alles wieder soweit in Ordnung und ich freue mich auf deine Antworten.

Petra Hillebrand

Du hast ja schon einige bezaubernde und wunderbare Bücher zum Thema Trauer, Verlust, Sterben und Tod geschrieben, die ich auch rezensiert habe.

Gerade halte ich das aktuelle Buch von dir in Händen. Mit „Hinter dem Horizont“ vereinst du Kurzgeschichten und Impulstexte für Abschied, Tod und Trauer mit ganz eigenen zarten Zeichnungen. Durch ihre Schlichtheit unterstreichen sie die Texte und heben die Botschaft in begreifbare Bilder.

Diesmal sind auch viele Geschichten dabei. Was war der Anlass, das Thema Trauer und Tod in kurze Geschichten zu fassen?

Der Verlag wollte das so. Von allen Büchern, die ich bisher geschrieben habe, ist „Hinter dem Horizont“ die erste Auftragsarbeit. Nachfolgend an mein erstes Buch – herausgegeben vor 16 Jahren – fragte der Tyrolia Verlag, ob ich noch einmal etwas Ähnliches schreiben könnte. Damals enthielt das Buch Kurzgeschichten und Impulstexte für Hochzeiten, Taufen und Trauerfeiern. Ich begann nachzudenken und meine Gedanken aufzuschreiben, stellte aber bald fest, dass ich zu Hochzeiten und Taufen nichts mehr zu sagen hatte, in Bezug auf Abschied, Tod und Trauer jedoch vieles in Worte kleiden wollte. Als ich den Verlagschef darüber in Kenntnis setzte, warum ich den an mich gestellten Auftrag nicht erfüllen konnte, war er sehr entgegenkommend und ermöglichte es mir, mich ganz auf „meine“ Themen einzulassen.
Gedichte zu schreiben, fiel mir anfangs leichter, aber mit der Zeit, gelang es mir dann doch, das, was ich vermitteln wollte, auch in Kurzgeschichten zu „verpacken“. Kurzgeschichten bieten bei der Trauerfeier eine Möglichkeit, einen feierlichen Impuls oder eine Lebensweisheit miteinzubauen, die auf die verstorbene Person abgestimmt ist. Ich mag es, wenn meine Texte nicht starr dastehen, sondern als mögliche Variante gesehen werden. Man kann sie so umschreiben, dass sie wirklich passen und für die Person, die man liebt und nun loslassen muss, zu einem Geschenk werden.

Deine Gedichte haben mich in deinen anderen Büchern in Kombination mit wunderschönen Fotos schon angerührt. Ich lese sie gerne in meinen Kursen vor. Jetzt hast du die Zeichnungen selbst gemalt. Wie kam es dazu?

Der Verlag hat vorgeschlagen, kleine Grafiken einzufügen, da sie besser zum Charakter des Buches passen als Fotografien. Bei vergleichbaren Büchern wurden Grafiken von verschiedenen Anbietern aus dem Internet gekauft. Ich wollte alles aus einem Guss haben und schlug deshalb vor, es selber zu versuchen. Erst waren sie skeptisch, aber die ersten Probeillustrationen haben sie dann überzeugt.

Zeichnest du schon lange? War es leicht für Dich, das passende Motiv zum Text zu entwerfen?

Früher habe ich gerne und viel gezeichnet. Nach dem Abschluss meiner Pflichtschulzeit habe ich damit aufgehört. Es war eine Überwindung, wieder zu Stift und Farben zu greifen, aber auch spannend. Ich war überrascht, wie schnell ich da anknüpfen konnte, wo ich aufgehört hatte. Falls es Leser*innen gibt, denen es ähnlich geht, die früher gern gemalt und gezeichnet haben oder es gerne getan hätten, kann ich diese nur ermutigen, es erneut zu versuchen. Denn viele Fähigkeiten liegen in uns jahrelang brach. Weggesperrt, wie in einer Schublade, warten sie darauf, wiederentdeckt zu werden. Nicht alles wird im Alter schwieriger, im Gegenteil! Durch die Lebenserfahrung ist häufig mehr Mut vorhanden, Neues auszuprobieren und dabei auch Fehler zu machen.

In deinen Geschichten findet sich nicht nur Trost, sondern auch viel Wahrheit und der Mut etwas auszusprechen, was eigentlich Tabu ist. Hier denke ich besonders an „Die Frage“. Die Geschichte endet mit: „Dabei hätte eine ehrliche Antwort so viel Positives bewirken können.“ (Zitat. Seite 19)

Auch mir ist der Inhalt dieses Textes sehr wichtig. Ich denke, jede und jeder von uns hat das Recht, die Wahrheit zu erfahren – besonders in Bezug auf die Auswirkungen einer schweren Erkrankung. Auch wenn diese Wahrheit schwer zu fassen oder auszusprechen ist. Sie sollte nicht mit dem „Holzhammer“ vermittelt, sondern behutsam mitgeteilt werden. In verständlicher Sprache, ohne Störungen durch ein eingeschaltetes Bereitschaftstelefon und von einem einfühlsamen Gegenüber.

Wie ich dich kenne, hast du bestimmt schon ein neues Projekt in Angriff genommen. Magst du darüber bereits etwas verraten?

Nein. Ich habe derzeit kein neues Schreibprojekt. Das ist aber ganz normal. Wenn ich schreibe, gebe ich ganz viel von mir her. Nach Fertigstellung eines Buchprojektes bin ich dann im wahrsten Sinne des Wortes „leer“. Ich muss also erst wieder Energie tanken, selber Bücher lesen, mich füllen lassen, ehe ich mich wieder an ein neues Buchprojekt heranwage.
Vielleicht widme ich mich mittelfristig auch eher einigen fertigen oder halbfertigen Buchprojekten in meiner Schreibtischschublade. Irgendwann muss ich mich da nämlich entscheiden, ob ich sie weiterschreibe oder loslasse.

Warum war es dir so ein großes Anliegen, über Abschied, Tod und Trauer zu schreiben?

Weil das Themen sind, die mich berühren. In meiner Arbeit im Hospiz darf und durfte ich immer wieder beeindruckende Menschen kennenlernen und auf ihrem Weg begleiten. Vielleicht ist „Hinter dem Horizont“ auch meine Art, Danke zu sagen – für alles, was ich von diesen Menschen lernen durfte.

Danke, liebe Petra, für dieses Interview. Ich bin schon auf deine nächste Arbeit gespannt.

Hinter dem Horizont von Petra Hillebrand

Hinter dem Horizont
Petra Hillebrand
Tyrolia Verlag
2020
Hardcover
ISBN 9783702238322

Fazit: Ein kleines, feines Buch mit tiefgehenden Texten, tröstenden Gedichten und zarten Zeichnungen. Geeignet für jede Form von Trauer, Abschied und die Hoffnung auf einen weiteren Weg.

Ich habe dieses Buch in den letzten Monaten immer wieder zur Hand genommen und darin gelesen. Es gab mir viel Kraft, besonders in diesen schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie. 

Allen meinen LeserInnen wünsche ich Weitsicht und ein gutes Durchwandern dieser angstvollen Zeiten. Habt Vertrauen.

Eure Margarete Rosen

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Eine kleine persönliche Anmerkung:
Ich stelle auf meinem Blog gerne Bücher, Arbeitsmaterialien, Personen zu verschiedenen Themen vor, weil ich überzeugt bin, dass das Buch / die Arbeitsmaterialien / die Arbeit einer Person gut ist. Oft ist ein Interview mit der/dem AutorIn dabei. Dies mache ich vollkommen unendgeltlich und erhalte auch sonst keinen Vorteil daraus, außer dem Vergnügen mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Da ich dieses Buch hier vorstelle, kennzeichne ich, auf Grund der für mich unklaren Rechtslage in Deutschland, diesen Beitrag als Werbung. Ich verdiene an diesem Beitrag keinen Cent, sondern gebe nur meiner Meinung Ausdruck.

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